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Bei dem einen oder anderen Spielehersteller dürften derzeit die Korken knallen. Ursache hierfür ist, dass einer der größten und umstrittendsten Kritiker von Computerspielen künftig offenbar nichts mehr gegen sie unternehmen kann - der bekannte "Anti-Spiele-Anwalt" Jack Thompson darf nicht mehr praktizieren.

Laut amerikanischen Medienberichten wurde der dauerhafte Entzug von Thompsons Anwaltslizenz durch das Oberste Gericht des US-Bundesstaats Florida bestätigt. Ihm war vorgeworfen worden, mit seinen Tiraden gegen Spiele und deren Hersteller gegen die Regelungen zur Amtsausübung verstoßen zu haben. Er hatte nach Angaben des Gerichts unter anderem Fakten verfälscht und Schmähbriefe von mehreren hundert Seiten Länge per E-Mail, Fax und über Pressemitteilungen verbreitet.


Außerdem hatte er Richtern vorgeworfen, Fälle nach ihrem Willen zu beeinflussen und politische Amtsinhaber wegen ihrer Position angegriffen. Thompson wurde vor allem durch seine fragwürdigen Attacken auf den Spielehersteller Rockstar Games wegen der in einem Spiel der bekannten Serie Grand Theft Auto enthaltenen Sex-Szenen bekannt. Er wetterte auch gegen diverse andere Spiele, die seiner Meinung nach zu viele Gewaltdarstellungen oder nicht jugendfreie Inhalte enthielten.

Thompson kommentierte den Lizenzentzug wie üblich mit einem langen, etwas realitätsfernen Brief, in dem er zum Ausdruck brachte, dass die Entscheidung des Gerichts auf dubiose Machenschaften innerhalb der Anwaltskammer von Florida zurück zu führen sei. Er hatte erst am letzten Freitag eine zivilrechtliche Klage gegen die Kammer, das Oberste Gericht und seine sieben Richter eingereicht. Er bezeichnete den Ausschluß aus der Kammer als Racheakt für die Klage.