Verfasst: 01.10.2004, 01:14
Manchmal l?sst auch das stockn?chterne politische Alltagsgesch?ft Raum f?r feine Ironie. Ausgerechnet am Rande eines Blutspendetermins teilte Finanzminister Hans Eichel (SPD) mit, dass die Neuverschuldung 2004 auf exorbitante 43 bis 44 Milliarden Euro klettern wird. Der vorl?ufige H?hepunkt im Prozess des langsamen Ausblutens des Staatshaushaltes.
43,7 Milliarden Euro, so k?ndigte er dann gestern an, sollen es genau werden. 14,4 Milliarden mehr als im urspr?nglichen Etatansatz vorgesehen - und mehr, als je ein Finanzminister der Bundesrepublik an Neuverschuldung in einem Jahr aufnehmen musste. Der bisherige Schuldenrekord wurde mit umgerechnet 40 Milliarden Euro 1996 von Theo Waigel (CSU) unter Bundeskanzler Helmut Kohl aufgestellt
Zur Erinnerung: Im November 2000 hatte Eichel noch vorausgesagt, dass vier Jahre sp?ter die Schuldenaufnahme auf 10 Milliarden Euro begrenzt werden k?nnte. 2006, so der Traum des ?eisernen Hans?, sollte ein ausgeglichener Haushalt vorliegen. Die Reaktionen im Regierungslager fielen gestern ausgesprochen verhalten aus. Man ist ganz froh, dass Eichel nicht vor den Kommunalwahlen in NRW mit der Neuigkeit auf den Markt kam und verbucht den Schuldenrekord als konjunkturbedingt, unab?nderlich, irgendwie schicksalhaft.
Tats?chlich r?umt auch die Opposition ein, dass Akut-Operationen f?r 2004 kein grunds?tzlich anderes Ergebnis mehr erwirken k?nnten. Auf eine Haushaltssperre hatte Eichel bisher verzichtet, nun br?chte sie kaum mehr Z?hlbares. FDP-Finanzexperte Andreas Pinkwart r?umt ein: ?Da kann er nur noch eine kleine Bremsspur ziehen.? Immerhin rechnet das b?rgerliche Lager dem Finanzminister gen?sslich vor, wie viele voraussehbar falsche Prognosen im Etat 2004 steckten: Die Tabaksteuer-Erh?hung, die Eichel zwar nicht wollte, aber nicht verhindern konnte, bringt bei weitem nicht die eingeplanten 1,8 Milliarden ein. Statt der veranschlagten 3,5 Milliarden Euro Bundesbank-Gewinn tr?pfelte nicht ein Zehntel der Summe in die Staatskasse. Und die Amnestie f?r Steuers?nder, die zwei Milliarden f?r den Bund einbringen sollte, wird zum Flop.
Eichel hatte so konsequent immer die alleroptimistischste Annahmen im Etat veranschlagt, dass CDU-Haushaltsfachmann Dietrich Austermann schon glaubt, selbst die 44 Milliarden Neuverschuldung w?rden nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten.
Dennoch ist die Debatte um den Krisenetat 2004 nur Vorgepl?nkel f?r die Schlacht um den Etat 2005.
Eichel geht in die Offensive. Er will die massiven Etatprobleme in eine Waffe umschmieden, um die Opposition davon zu ?berzeugen, der Abschaffung der Eigenheimzulage zuzustimmen. Die 5,9 Milliarden Euro bis 2012 will Eichel f?r Bildung ausgegeben. ?Brief und Siegel? gebe er der Union, dass sie eine Ablehnung nicht durchhalte.
43,7 Milliarden Euro, so k?ndigte er dann gestern an, sollen es genau werden. 14,4 Milliarden mehr als im urspr?nglichen Etatansatz vorgesehen - und mehr, als je ein Finanzminister der Bundesrepublik an Neuverschuldung in einem Jahr aufnehmen musste. Der bisherige Schuldenrekord wurde mit umgerechnet 40 Milliarden Euro 1996 von Theo Waigel (CSU) unter Bundeskanzler Helmut Kohl aufgestellt
Zur Erinnerung: Im November 2000 hatte Eichel noch vorausgesagt, dass vier Jahre sp?ter die Schuldenaufnahme auf 10 Milliarden Euro begrenzt werden k?nnte. 2006, so der Traum des ?eisernen Hans?, sollte ein ausgeglichener Haushalt vorliegen. Die Reaktionen im Regierungslager fielen gestern ausgesprochen verhalten aus. Man ist ganz froh, dass Eichel nicht vor den Kommunalwahlen in NRW mit der Neuigkeit auf den Markt kam und verbucht den Schuldenrekord als konjunkturbedingt, unab?nderlich, irgendwie schicksalhaft.
Tats?chlich r?umt auch die Opposition ein, dass Akut-Operationen f?r 2004 kein grunds?tzlich anderes Ergebnis mehr erwirken k?nnten. Auf eine Haushaltssperre hatte Eichel bisher verzichtet, nun br?chte sie kaum mehr Z?hlbares. FDP-Finanzexperte Andreas Pinkwart r?umt ein: ?Da kann er nur noch eine kleine Bremsspur ziehen.? Immerhin rechnet das b?rgerliche Lager dem Finanzminister gen?sslich vor, wie viele voraussehbar falsche Prognosen im Etat 2004 steckten: Die Tabaksteuer-Erh?hung, die Eichel zwar nicht wollte, aber nicht verhindern konnte, bringt bei weitem nicht die eingeplanten 1,8 Milliarden ein. Statt der veranschlagten 3,5 Milliarden Euro Bundesbank-Gewinn tr?pfelte nicht ein Zehntel der Summe in die Staatskasse. Und die Amnestie f?r Steuers?nder, die zwei Milliarden f?r den Bund einbringen sollte, wird zum Flop.
Eichel hatte so konsequent immer die alleroptimistischste Annahmen im Etat veranschlagt, dass CDU-Haushaltsfachmann Dietrich Austermann schon glaubt, selbst die 44 Milliarden Neuverschuldung w?rden nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten.
Dennoch ist die Debatte um den Krisenetat 2004 nur Vorgepl?nkel f?r die Schlacht um den Etat 2005.
Eichel geht in die Offensive. Er will die massiven Etatprobleme in eine Waffe umschmieden, um die Opposition davon zu ?berzeugen, der Abschaffung der Eigenheimzulage zuzustimmen. Die 5,9 Milliarden Euro bis 2012 will Eichel f?r Bildung ausgegeben. ?Brief und Siegel? gebe er der Union, dass sie eine Ablehnung nicht durchhalte.