Verfasst: 24.09.2004, 09:12
Nachdem der Bundeskanzler seinem Wahlvolk eine "Mitnahmementalit?t" vorgeworfen hatte, legt jetzt der Regierungschef von Nordrhein-Westfalen nach. Der SPD-Politiker Peer Steinbr?ck wirft vor allem den Wohlhabenden im Land eine Bereicherungsmentalit?t vor.
Manager und Langzeitstudenten
"Man k?nnte auch sagen: Gier", sagte Steinbr?ck der "Berliner Zeitung". Das nehme er "etwa in Einkommensklassen wahr, die es eigentlich nicht n?tig haben". Als Beispiel nannte der Ministerpr?sident des bev?lkerungsreichsten Bundeslandes den Abrechnungsbetrug gegen?ber gesetzlichen Krankenkassen. Der Vorgang sei bekannt, aber es werde ?ffentlich nicht dar?ber gesprochen. Gleiches gelte f?r unerkl?rbar hohe Abfindungssummen f?r Manager oder f?r das Verhalten von Langzeitstudenten, die kein Interesse an einem Abschluss, sondern lediglich an den Verg?nstigungen f?r Studierende h?tten.
"K?nner sitzen in h?heren Etagen"
"Steuerhinterziehung betreibt am wenigsten die allein erziehende Verk?uferin, weil sie das gar nicht kann", sagte der Steinbr?ck. "Die K?nner sitzen in h?heren Etagen." Der Landeschef lobte auch seinen Parteifreund, Kanzler Gerhard Schr?der, daf?r, dass er diese Art von verschwiegener Mitnahmementalit?t nicht nur im Sozialbereich ?ffentlich angeprangert habe. "Ich bin f?r jedes klare Wort in diesem Zusammenhang dankbar. Diese Hyperempfindlichkeit in Deutschland ist hinderlich f?r die Debatte wichtiger gesellschaftlicher Fragen." Auch die Er?rterung der Unterschiede zwischen Ost und West in Deutschland leide unter der aufgeregten ?berempfindlichkeit vieler Beteiligter
Kanzler f?r Umdenken
Schr?der hatte mit seiner Kritik vor wenigen Tagen allgemein zu einem grunds?tzlichen Umdenken in Deutschland aufgefordert. In Ost und West gebe es bis weit in die Mittelschicht hinein eine Mentalit?t, "dass man staatliche Leistungen mitnimmt, wo man sie kriegen kann, auch wenn es eigentlich ein ausreichendes Arbeitseinkommen in der Familie gibt", hatte Schr?der der Verbraucherzeitschrift "Guter Rat" gesagt. "Diese Haltung aber kann sich auf Dauer kein Sozialstaat leisten, ohne daran zugrunde zu gehen."
Manager und Langzeitstudenten
"Man k?nnte auch sagen: Gier", sagte Steinbr?ck der "Berliner Zeitung". Das nehme er "etwa in Einkommensklassen wahr, die es eigentlich nicht n?tig haben". Als Beispiel nannte der Ministerpr?sident des bev?lkerungsreichsten Bundeslandes den Abrechnungsbetrug gegen?ber gesetzlichen Krankenkassen. Der Vorgang sei bekannt, aber es werde ?ffentlich nicht dar?ber gesprochen. Gleiches gelte f?r unerkl?rbar hohe Abfindungssummen f?r Manager oder f?r das Verhalten von Langzeitstudenten, die kein Interesse an einem Abschluss, sondern lediglich an den Verg?nstigungen f?r Studierende h?tten.
"K?nner sitzen in h?heren Etagen"
"Steuerhinterziehung betreibt am wenigsten die allein erziehende Verk?uferin, weil sie das gar nicht kann", sagte der Steinbr?ck. "Die K?nner sitzen in h?heren Etagen." Der Landeschef lobte auch seinen Parteifreund, Kanzler Gerhard Schr?der, daf?r, dass er diese Art von verschwiegener Mitnahmementalit?t nicht nur im Sozialbereich ?ffentlich angeprangert habe. "Ich bin f?r jedes klare Wort in diesem Zusammenhang dankbar. Diese Hyperempfindlichkeit in Deutschland ist hinderlich f?r die Debatte wichtiger gesellschaftlicher Fragen." Auch die Er?rterung der Unterschiede zwischen Ost und West in Deutschland leide unter der aufgeregten ?berempfindlichkeit vieler Beteiligter
Kanzler f?r Umdenken
Schr?der hatte mit seiner Kritik vor wenigen Tagen allgemein zu einem grunds?tzlichen Umdenken in Deutschland aufgefordert. In Ost und West gebe es bis weit in die Mittelschicht hinein eine Mentalit?t, "dass man staatliche Leistungen mitnimmt, wo man sie kriegen kann, auch wenn es eigentlich ein ausreichendes Arbeitseinkommen in der Familie gibt", hatte Schr?der der Verbraucherzeitschrift "Guter Rat" gesagt. "Diese Haltung aber kann sich auf Dauer kein Sozialstaat leisten, ohne daran zugrunde zu gehen."