Verfasst: 03.09.2004, 19:14
Noch immer Geiseln in der Hand der Terroristen
Die Geiselnehmer in der nordossetischen Stadt Beslan haben auch Stunden nach der Erst?rmung der Schule durch russische Sicherheitskr?fte noch Geiseln in ihrer Gewalt. Die Sicherheitskr?fte setzten ihre "Bem?hungen" fort, "Menschen zu befreien, die ungl?cklicherweise noch immer als Geiseln gehalten werden", sagte der Chef des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Nordossetien, Waleri Andrejew, am Freitag dem russischen Fernsehsender NTW. Unter den mittlerweile 20 get?teten Geiselnehmern bef?nden sich zudem zehn Araber, sagte Andrejew der Nachrichtenagentur Interfax.
Ein Vertreter der nordossetischen Polizei sagte laut Nachrichtenagentur ITAR-TASS, drei Mitglieder des Geiselnehmer-Kommandos h?tten sich in einem Kellerraum der Schule verbarrikadiert und feuerten weiter auf die Sicherheitskr?fte. Nach bisher vorliegenden Informationen handele es sich bei den verschanzten Bewaffneten um den Anf?hrer des Kommandos und zwei seiner Mitk?mpfer.
Bei der Geiselnahme und der Erst?rmung der Schule kamen Medienberichten zufolge mehr als hundert Menschen ums Leben. Weitere Bewaffnete konnten zun?chst fl?chten. Die Beh?rden meldeten weiterhin den Tod von zwei Polizisten und zwei Mitarbeitern des Katastrophenschutzministeriums.
[yellow]100 Tote in Turnhalle
Das Geiseldrama im Nordkaukasus war nach drei Tagen offenbar mit einer Katastrophe zu Ende gegangen: Bei einem Sturmangriff auf die von Rebellen besetzte Schule in Nordossetien kamen am Freitag nach Medienberichten etwa 100 Menschen ums Leben. Die meisten von ihnen seien von dem einst?rzenden Dach der Schule erschlagen worden, meldete die Nachrichtenagentur Interfax. Mehr als 400 Menschen wurden verletzt.
In der Turnhalle der tagelang von Geiselnehmern besetzten Schule der nordossetischen Stadt sind mehr als hundert Leichen gefunden worden. Das meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax am Freitag. Zun?chst hatte Interfax von dutzenden Toten berichtet. Unter den mehr als 400 Verletzten seien vor allem Geiseln, aber auch andere Bewohner von Beslan.
Auch ein Kameramann des britischen Fernsehsenders ITN berichtete, er habe in der Schule etwa 100 Tote gesehen. Bei dem Einsturz des Geb?udedachs kamen nach einer Meldung von Interfax mehrere Dutzend Menschen ums Leben. Die Schule wurde erheblich besch?digt.[/yellow]
Terroristen verschanzt
In der chaotischen Situation sollen mehrere Extremisten entkommen sein, darunter offenbar auch Frauen mit Sprengstoffg?rteln. Sie hatten m?glicherweise noch Geiseln in ihrer Gewalt. Einige der Terroristen fl?chteten in eine Wohngegend, wie Interfax berichtete. Die russischen Sondereinheiten fahndeten nach 13 gefl?chteten Geiselnehmern, meldete die Nachrichtenagentur ITAR-TASS unter Berufung auf das ?rtliche Innenministerium. Wie viele der Geflohenen sich in einem benachbarten Haus verschanzt haben, wurde nicht bekannt. Sondereinheiten der Armee umstellten das Haus, wo am fr?hen Nachmittag weiter Explosionen und Sch?sse zu h?ren waren. In dem Schulgeb?ude lieferten sich Rebellen und Soldaten mehr als eine Stunde lang heftige Schie?ereien. Eine gro?e Rauchwolke stieg ?ber dem Geb?ude auf.
[yellow]Soldaten sprengten Loch in die Mauer
Die Beh?rden entschlossen sich am Freitagmittag zum Sturmangriff, nachdem die Situation am dritten Tag des Geiseldramas immer chaotischer geworden war. Mehrfach waren Explosionen aus dem Schulgeb?ude zu h?ren. Eine Gruppe von Frauen und Kindern floh ins Freie und wurde dabei Interfax zufolge von Rebellen beschossen. Einsatzkr?fte sprengten ein Loch in eine Geb?udemauer, um den eingeschlossenen Kindern und Erwachsenen den Weg ins Freie zu bahnen. Kinder liefen blut?berstr?mt, nur mit Unterhosen bekleidet, ins Freie. Frauen brachen bewusstlos zusammen. Die Einsatzkr?fte k?mmerten sich um die Verletzten und brachten sie in ein Feldlazarett, das hinter Sch?tzenpanzern errichtet wurde.
Vor der Flucht der ersten Gruppe Geiseln waren im Bereich der Schule zwei heftige Explosionen zu h?ren. Kurz darauf st?rzte Interfax zufolge das Dach des Geb?udes ein, bewaffnete Extremisten er?ffneten das Feuer. Schwer bewaffnete Soldaten rannten auf das Geb?ude zu. Nachdem eine dritte Explosion die Gegend ersch?ttert hatte, schwebten auch drei Hubschrauber ?ber dem Schulgel?nde. Mehrere Stunden nach Beginn des Angriffs lieferten sich Mitglieder einer russischen Spezialeinheit K?mpfe mit versprengten Geiselnehmern.[/yellow]
Wieviel Geiseln t?teten die Kidnapper?
Unklarheit herrschte dar?ber, wie viele Menschen vor Beginn der St?rmung bis Freitagmorgen von den Geiselnehmern get?tet wurden. In offiziellen Berichten war zwischen zw?lf und 16 Todesopfern die Rede. Ein ?rtlicher Abgeordneter erkl?rte dagegen, 20 erwachsene M?nner seien willk?rlich ausgew?hlt und gezielt get?tet worden. Quellen f?r diese Information nannte er nicht.
Bundesau?enminister Joschka Fischer verurteilte die Geiselnahme als "abscheuliches Verbrechen". Er k?nne sich "keinen Grund vorstellen, der es rechtfertigen w?rde, Kinder, Kleinstkinder, Babys, ihre M?tter zu Geiseln zu nehmen", sagte Fischer am Rande eines Treffens der EU-Au?enminister am Freitag in Valkenburg bei Maastricht.
Die Geiselnehmer hielten auf dem Schulgel?nde in Beslan in Nordossetien seit Mittwochmorgen hunderte Kinder, Eltern und Lehrer fest. Nach Angaben des nordossetischen Pr?sidenten Alexander Dsasochow hatten die Geiselnehmer etwa 500 Menschen in ihrer Gewalt, Augenzeugen sprachen sogar von mehr als 1000 Menschen. Das Terrorkommando hatte damit gedroht, die Schule in die Luft zu sprengen, sollten die Geiseln gewaltsam befreit werden.
[h2]"Wir haben Urin getrunken"[/h2]
Herzzerrei?ende Szenen nach Sturm auf Schule von Beslan
Am Freitagmorgen noch gleichen die Bilder vom Geiseldrama in der nordossetischen Kleinstadt Beslan den Aufnahmen der letzten beiden Tage: Gezeigt werden Soldaten, die sich fast schon hilflos hinter Autos verschanzen, w?hrend Unterh?ndler von ausgesprochen z?hen Verhandlungen mit den Geiselnehmern berichten. Dann, gegen Mittag, ist es pl?tzlich vorbei mit der scheinbaren Ruhe: Sch?sse folgen auf Explosionen, erste Geiseln fl?chten aus dem Geb?ude, Kampfhubschrauber kreisen ?ber der Schule, erste Soldaten st?rmen das Geb?ude. Die Szene kippt in v?lliges Chaos um.
[yellow]Kidnapper z?nden Sprengs?tze
Aus dem Geb?ude rennen immer mehr Erwachsene und Kinder - die meisten nur in Unterhosen -, es sind Sch?sse und Explosionen zu h?ren, aus dem Schulgeb?ude schlagen Flammen. Die Angaben ?ber Tote und Verletzte ?berschlagen sich. Es ist offensichtlich: Die russischen Sondertruppen hatten den Sturm auf die Schule nicht geplant, sondern wurden von den Ereignissen selbst ?berrascht.
Ausgel?st wurde der Sturm offenbar w?hrend der mit den Geiselnehmern ausgehandelten Bergung der Leichen, die bereits seit Beginn des Dramas am Mittwochmorgen auf dem Schulgel?nde liegen. Noch w?hrend die Leichen herausgebracht werden, z?nden die Kidnapper Sprengs?tze - aus welchen Gr?nden auch immer. Kurz darauf st?rzt ein Teil des Schuldaches ein. Einige Geiseln nutzen die Konfusion zur Flucht; sie werden von den Kidnappern beschossen. Kurz darauf setzt der Sturm ein.[/yellow]
Halbnackte Kinder fl?chten aus der Schule
Die folgenden Szenen sind herzzerrei?end: Kinder, viele von ihnen halbnackt, fl?chten aus dem Geb?ude, rennen ziellos durch die Stra?en. Andere st?rzen halb verdurstet auf die Soldaten, die ihnen Wasserflaschen entgegenhalten. Mehr als 48 Stunden mussten sie zusammengepfercht und ohne Wasser in der ?berhitzten Turnhalle der Schule aushalten. "Wir haben Urin getrunken", berichtet ein nackter Junge. Ohne Unterlass schleppen Zivilisten und Soldaten auf Tragbahren Tote und Verletzte aus dem Geb?ude; unter den wei?en Leichent?chern zeichnen sich immer wieder auch ganz kleine K?rper ab.
In seinen Armen tr?gt ein Soldat einen kleinen Jungen, der sein Bein verloren hat. Zivilisten schleppen auf einer Bahre ein kleines M?dchen mit einer klaffenden R?ckenwunde. Andere schleppen Geiseln aus dem Geb?ude, die unverletzt, aber offensichtlich zu schwach sind, um selbst zu laufen. Von einer Tragbahre schreit eine Frau verzweifelt, "Ihr m?sst zur?ck, mein Kind ist noch da drin." Langsam beginnen die geschockten Kinder zu erz?hlen: "Sie haben vom Dach aus auf uns geschossen", sagt ein Junge. Ein Erstkl?ssler berichtigt ihn: "Nein, die haben vom zweiten Stock geschossen."
[yellow]Nur mit M?he l?sst sich Selbstjustiz verhindern
Ganz Beslan scheint auf den Beinen zu sein. Jeder packt mit an. Angeh?rige nehmen ihre Kinder in den Arm, weinen vor Erleichterung. Andere k?mmern sich um Leichtverletzte, bringen sie in ihre H?user, um sie zu versorgen. Als es mitten in der Bergungsaktion eine weitere Explosion gibt, herrscht pure Verzweiflung. Die Ger?chte ?berschlagen sich. Es ist von Minenexplosionen die Rede; von Geiselnehmern, die - zu allem entschlossen - weiter k?mpfen. In einer Schulwand klafft eine riesige L?cke.
Am Nachmittag bleibt die Lage gespannt. Offenbar gelang einem Teil der Geiselnehmer die Flucht. Einige von ihnen verschanzen sich in einem nahegelegenen Haus, dessen Bewohner fl?chten aus den Fenstern. Immer wieder sind von dort Sch?sse und Explosionen zu h?ren. Andere Geiselnehmer fliehen in Richtung S?den, wo auch der Bahnhof liegt. Bewaffnete Zivilisten patrouillieren durch die Stra?en. Nur mit M?he k?nnen Soldaten verhindern, dass die Menschen Selbstjustiz ?ben. Sie st?rzen sich auf einen Armeelaster, unter dem sich ein Mann verborgen hatte, treten immer brutaler gegen seinen Kopf und lassen erst ab, als Soldaten Warnsch?sse in die Luft abgeben. Hunderte Menschen schlagen derweil auf einen b?rtigen Mann ein - "er ist nur ein Journalist", br?llt ein Polizist, bevor er den Hilfslosen in die Wache zieht.[/yellow]
Schreckliche Angelegenheit, verdammter Terror.
Die Geiselnehmer in der nordossetischen Stadt Beslan haben auch Stunden nach der Erst?rmung der Schule durch russische Sicherheitskr?fte noch Geiseln in ihrer Gewalt. Die Sicherheitskr?fte setzten ihre "Bem?hungen" fort, "Menschen zu befreien, die ungl?cklicherweise noch immer als Geiseln gehalten werden", sagte der Chef des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Nordossetien, Waleri Andrejew, am Freitag dem russischen Fernsehsender NTW. Unter den mittlerweile 20 get?teten Geiselnehmern bef?nden sich zudem zehn Araber, sagte Andrejew der Nachrichtenagentur Interfax.
Ein Vertreter der nordossetischen Polizei sagte laut Nachrichtenagentur ITAR-TASS, drei Mitglieder des Geiselnehmer-Kommandos h?tten sich in einem Kellerraum der Schule verbarrikadiert und feuerten weiter auf die Sicherheitskr?fte. Nach bisher vorliegenden Informationen handele es sich bei den verschanzten Bewaffneten um den Anf?hrer des Kommandos und zwei seiner Mitk?mpfer.
Bei der Geiselnahme und der Erst?rmung der Schule kamen Medienberichten zufolge mehr als hundert Menschen ums Leben. Weitere Bewaffnete konnten zun?chst fl?chten. Die Beh?rden meldeten weiterhin den Tod von zwei Polizisten und zwei Mitarbeitern des Katastrophenschutzministeriums.
[yellow]100 Tote in Turnhalle
Das Geiseldrama im Nordkaukasus war nach drei Tagen offenbar mit einer Katastrophe zu Ende gegangen: Bei einem Sturmangriff auf die von Rebellen besetzte Schule in Nordossetien kamen am Freitag nach Medienberichten etwa 100 Menschen ums Leben. Die meisten von ihnen seien von dem einst?rzenden Dach der Schule erschlagen worden, meldete die Nachrichtenagentur Interfax. Mehr als 400 Menschen wurden verletzt.
In der Turnhalle der tagelang von Geiselnehmern besetzten Schule der nordossetischen Stadt sind mehr als hundert Leichen gefunden worden. Das meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax am Freitag. Zun?chst hatte Interfax von dutzenden Toten berichtet. Unter den mehr als 400 Verletzten seien vor allem Geiseln, aber auch andere Bewohner von Beslan.
Auch ein Kameramann des britischen Fernsehsenders ITN berichtete, er habe in der Schule etwa 100 Tote gesehen. Bei dem Einsturz des Geb?udedachs kamen nach einer Meldung von Interfax mehrere Dutzend Menschen ums Leben. Die Schule wurde erheblich besch?digt.[/yellow]
Terroristen verschanzt
In der chaotischen Situation sollen mehrere Extremisten entkommen sein, darunter offenbar auch Frauen mit Sprengstoffg?rteln. Sie hatten m?glicherweise noch Geiseln in ihrer Gewalt. Einige der Terroristen fl?chteten in eine Wohngegend, wie Interfax berichtete. Die russischen Sondereinheiten fahndeten nach 13 gefl?chteten Geiselnehmern, meldete die Nachrichtenagentur ITAR-TASS unter Berufung auf das ?rtliche Innenministerium. Wie viele der Geflohenen sich in einem benachbarten Haus verschanzt haben, wurde nicht bekannt. Sondereinheiten der Armee umstellten das Haus, wo am fr?hen Nachmittag weiter Explosionen und Sch?sse zu h?ren waren. In dem Schulgeb?ude lieferten sich Rebellen und Soldaten mehr als eine Stunde lang heftige Schie?ereien. Eine gro?e Rauchwolke stieg ?ber dem Geb?ude auf.
[yellow]Soldaten sprengten Loch in die Mauer
Die Beh?rden entschlossen sich am Freitagmittag zum Sturmangriff, nachdem die Situation am dritten Tag des Geiseldramas immer chaotischer geworden war. Mehrfach waren Explosionen aus dem Schulgeb?ude zu h?ren. Eine Gruppe von Frauen und Kindern floh ins Freie und wurde dabei Interfax zufolge von Rebellen beschossen. Einsatzkr?fte sprengten ein Loch in eine Geb?udemauer, um den eingeschlossenen Kindern und Erwachsenen den Weg ins Freie zu bahnen. Kinder liefen blut?berstr?mt, nur mit Unterhosen bekleidet, ins Freie. Frauen brachen bewusstlos zusammen. Die Einsatzkr?fte k?mmerten sich um die Verletzten und brachten sie in ein Feldlazarett, das hinter Sch?tzenpanzern errichtet wurde.
Vor der Flucht der ersten Gruppe Geiseln waren im Bereich der Schule zwei heftige Explosionen zu h?ren. Kurz darauf st?rzte Interfax zufolge das Dach des Geb?udes ein, bewaffnete Extremisten er?ffneten das Feuer. Schwer bewaffnete Soldaten rannten auf das Geb?ude zu. Nachdem eine dritte Explosion die Gegend ersch?ttert hatte, schwebten auch drei Hubschrauber ?ber dem Schulgel?nde. Mehrere Stunden nach Beginn des Angriffs lieferten sich Mitglieder einer russischen Spezialeinheit K?mpfe mit versprengten Geiselnehmern.[/yellow]
Wieviel Geiseln t?teten die Kidnapper?
Unklarheit herrschte dar?ber, wie viele Menschen vor Beginn der St?rmung bis Freitagmorgen von den Geiselnehmern get?tet wurden. In offiziellen Berichten war zwischen zw?lf und 16 Todesopfern die Rede. Ein ?rtlicher Abgeordneter erkl?rte dagegen, 20 erwachsene M?nner seien willk?rlich ausgew?hlt und gezielt get?tet worden. Quellen f?r diese Information nannte er nicht.
Bundesau?enminister Joschka Fischer verurteilte die Geiselnahme als "abscheuliches Verbrechen". Er k?nne sich "keinen Grund vorstellen, der es rechtfertigen w?rde, Kinder, Kleinstkinder, Babys, ihre M?tter zu Geiseln zu nehmen", sagte Fischer am Rande eines Treffens der EU-Au?enminister am Freitag in Valkenburg bei Maastricht.
Die Geiselnehmer hielten auf dem Schulgel?nde in Beslan in Nordossetien seit Mittwochmorgen hunderte Kinder, Eltern und Lehrer fest. Nach Angaben des nordossetischen Pr?sidenten Alexander Dsasochow hatten die Geiselnehmer etwa 500 Menschen in ihrer Gewalt, Augenzeugen sprachen sogar von mehr als 1000 Menschen. Das Terrorkommando hatte damit gedroht, die Schule in die Luft zu sprengen, sollten die Geiseln gewaltsam befreit werden.
[h2]"Wir haben Urin getrunken"[/h2]
Herzzerrei?ende Szenen nach Sturm auf Schule von Beslan
Am Freitagmorgen noch gleichen die Bilder vom Geiseldrama in der nordossetischen Kleinstadt Beslan den Aufnahmen der letzten beiden Tage: Gezeigt werden Soldaten, die sich fast schon hilflos hinter Autos verschanzen, w?hrend Unterh?ndler von ausgesprochen z?hen Verhandlungen mit den Geiselnehmern berichten. Dann, gegen Mittag, ist es pl?tzlich vorbei mit der scheinbaren Ruhe: Sch?sse folgen auf Explosionen, erste Geiseln fl?chten aus dem Geb?ude, Kampfhubschrauber kreisen ?ber der Schule, erste Soldaten st?rmen das Geb?ude. Die Szene kippt in v?lliges Chaos um.
[yellow]Kidnapper z?nden Sprengs?tze
Aus dem Geb?ude rennen immer mehr Erwachsene und Kinder - die meisten nur in Unterhosen -, es sind Sch?sse und Explosionen zu h?ren, aus dem Schulgeb?ude schlagen Flammen. Die Angaben ?ber Tote und Verletzte ?berschlagen sich. Es ist offensichtlich: Die russischen Sondertruppen hatten den Sturm auf die Schule nicht geplant, sondern wurden von den Ereignissen selbst ?berrascht.
Ausgel?st wurde der Sturm offenbar w?hrend der mit den Geiselnehmern ausgehandelten Bergung der Leichen, die bereits seit Beginn des Dramas am Mittwochmorgen auf dem Schulgel?nde liegen. Noch w?hrend die Leichen herausgebracht werden, z?nden die Kidnapper Sprengs?tze - aus welchen Gr?nden auch immer. Kurz darauf st?rzt ein Teil des Schuldaches ein. Einige Geiseln nutzen die Konfusion zur Flucht; sie werden von den Kidnappern beschossen. Kurz darauf setzt der Sturm ein.[/yellow]
Halbnackte Kinder fl?chten aus der Schule
Die folgenden Szenen sind herzzerrei?end: Kinder, viele von ihnen halbnackt, fl?chten aus dem Geb?ude, rennen ziellos durch die Stra?en. Andere st?rzen halb verdurstet auf die Soldaten, die ihnen Wasserflaschen entgegenhalten. Mehr als 48 Stunden mussten sie zusammengepfercht und ohne Wasser in der ?berhitzten Turnhalle der Schule aushalten. "Wir haben Urin getrunken", berichtet ein nackter Junge. Ohne Unterlass schleppen Zivilisten und Soldaten auf Tragbahren Tote und Verletzte aus dem Geb?ude; unter den wei?en Leichent?chern zeichnen sich immer wieder auch ganz kleine K?rper ab.
In seinen Armen tr?gt ein Soldat einen kleinen Jungen, der sein Bein verloren hat. Zivilisten schleppen auf einer Bahre ein kleines M?dchen mit einer klaffenden R?ckenwunde. Andere schleppen Geiseln aus dem Geb?ude, die unverletzt, aber offensichtlich zu schwach sind, um selbst zu laufen. Von einer Tragbahre schreit eine Frau verzweifelt, "Ihr m?sst zur?ck, mein Kind ist noch da drin." Langsam beginnen die geschockten Kinder zu erz?hlen: "Sie haben vom Dach aus auf uns geschossen", sagt ein Junge. Ein Erstkl?ssler berichtigt ihn: "Nein, die haben vom zweiten Stock geschossen."
[yellow]Nur mit M?he l?sst sich Selbstjustiz verhindern
Ganz Beslan scheint auf den Beinen zu sein. Jeder packt mit an. Angeh?rige nehmen ihre Kinder in den Arm, weinen vor Erleichterung. Andere k?mmern sich um Leichtverletzte, bringen sie in ihre H?user, um sie zu versorgen. Als es mitten in der Bergungsaktion eine weitere Explosion gibt, herrscht pure Verzweiflung. Die Ger?chte ?berschlagen sich. Es ist von Minenexplosionen die Rede; von Geiselnehmern, die - zu allem entschlossen - weiter k?mpfen. In einer Schulwand klafft eine riesige L?cke.
Am Nachmittag bleibt die Lage gespannt. Offenbar gelang einem Teil der Geiselnehmer die Flucht. Einige von ihnen verschanzen sich in einem nahegelegenen Haus, dessen Bewohner fl?chten aus den Fenstern. Immer wieder sind von dort Sch?sse und Explosionen zu h?ren. Andere Geiselnehmer fliehen in Richtung S?den, wo auch der Bahnhof liegt. Bewaffnete Zivilisten patrouillieren durch die Stra?en. Nur mit M?he k?nnen Soldaten verhindern, dass die Menschen Selbstjustiz ?ben. Sie st?rzen sich auf einen Armeelaster, unter dem sich ein Mann verborgen hatte, treten immer brutaler gegen seinen Kopf und lassen erst ab, als Soldaten Warnsch?sse in die Luft abgeben. Hunderte Menschen schlagen derweil auf einen b?rtigen Mann ein - "er ist nur ein Journalist", br?llt ein Polizist, bevor er den Hilfslosen in die Wache zieht.[/yellow]
Schreckliche Angelegenheit, verdammter Terror.