28.04.2010
ICQ nach Russland verkauft: DST zahlt 187,5 Millionen US-Dollar.
ICQ ist nach Russland verkauft:
AOL bekommt für den Deal 187,5 Millionen US-Dollar, was nicht einmal der Hälfte des Kaufpreises 1998 entspricht.
DST ist der neue Besitzer und kann ICQ exzellent ins eigene Portfolio aufnehmen.
AOL hat einen Käufer für ICQ gefunden.
Das russische Unternehmen DST zahlt für den Instant-Messenger-Client 187,5 Millionen US-Dollar.
Damit liegt AOL weit unter dem Erlös, den man sich erhofft hatte. 300 Millionen US-Dollar wollten die US-Amerikaner ursprünglich haben, zögerten beim Verkauf, scheinen aber nun doch eines der Angebote vorgezogen zu haben.
Anfang April gab es Gerüchte, dass Gebote um 120 Millionen US-Dollar von den Bietern vorliegen.
Das Gerücht um ein Angebot über 240 Millionen US-Dollar von Digital Sky Technologies scheint demnach falsch gewesen zu sein.
Jenes Unternehmen zahlte nun die bereits eingangs erwähnten 187,5 Millionen US-Dollar.
DST betreibt unter anderem den Webmailer mail.ru und den dazugehörigen IM-Client, den 12 Millionen Nutzer verwenden.
ICQ war der Hauptkonkurrent in Russland und ICQ-Nutzer sprechen zum großen Teil in der russischen Sprache (Angegeben werden ca. 44 Prozent).
Für DST also ein interessanter Zukauf.
AOL hatte ICQ 1998 für 400 Millionen US-Dollar vom israelischen Unternehmen Mirabilis gekauft.
Somit ist klar, dass sich das Investment kaum gelohnt hat.
Abgesehen von den Werbeeinnahmen bleibt AOL ein großes finanzielles Loch.
Im gleichen Zuge wurden auch die Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal von AOL bekannt gegeben, die aber im ICQ-Rausch untergingen.
AOLs Gewinn brach um 58 Prozent auf 34,7 Millionen US-Dollar ein (82,7 Millionen US-Dollar im vergleichbaren Vorjahreszeitraum).
Der Umsatz ging um 23 Prozent auf 664,3 Millionen US-Dollar zurück.
Damit erfüllt AOL nicht die Erwartungen der Analysten, die von 690 Millionen US-Dollar ausgingen.
Quelle