von nim für WinFuture.de
Die Musikindustrie geht seit Jahren massiv gegen Filesharing-Nutzer vor. Der Chef des US-Musikverbands RIAA hat nun durchblicken lassen, dass man mit den Klagen gegen Filesharer vor allem dafür sorgen will, dass die Kunden legale Download-Angebote stärker nutzen.
RIAA-Boss Cary Sherman schreibt in einem von ihm verfassten CNet-Artikel, dass man eigentlich nicht gegen die eigenen Kunden klagen wolle. Die Popularität von Filesharing-Netzwerken habe rechtliche Schritte aber notwendig werden lassen, um keine Arbeitsplätze in der Branche zu gefährden. Dabei gehe es ausschließlich darum, den "Diebstahl" von geistigem Eigentum zu verhindern und man gehe bei den Klagen auch nicht danach, wer einem sympathischer erscheint, so Sherman.
Dies bezieht Sherman offenbar auf das kürzlich beendete Verfahren gegen eine alleinerziehende Mutter aus den USA, die nun eine Strafe in Höhe von mehrere hunderttausend US-Dollar zahlen soll. Ziel der Klagen sei wie erwähnt vor allem, die Kunden zur Nutzung legaler Wege für den Online-Bezug von Musik zu bewegen.
Sherman sieht zudem einen Zusammenhang zwischen den Klagen gegen Filesharer und den steigenden Absatzzahlen legaler Musikdownload-Dienste. Als Beweis führt er eine Verdopplung der Umsätze mit Musik-Downloads an. Die Klagen gegen Filesharer hätten dazu geführt, dass der Online-Vertrieb von Musik mittlerweile ein einträgliches Geschäfts sind.
Ein weiteres Argument für die Klagen seien außerdem die Ergebnisse aktueller Umfragen. So hätten viele Kunden, die zuvor Filesharing-Dienste nutzten, angegeben, dass die drohenden rechtlichen Schritte der Musikfirmen der Hauptgrund für ihre Entscheidung waren, nun nur noch legale Musik-Downloads zu beziehen.
Sherman gibt abschließend zu bedenken, dass auch die Musikfirmen lieber im Studio tätig wären, um Musikern bei ihrer Arbeit unter die Arme zu greifen und so gute Musik zu produzieren, als sich vor Gericht mit Filesharern auseinander zu setzen.
Der hammer oder?