GVU warnt vor falschen Zahlungsaufforderungen
Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) warnt in einer aktuellen Pressemitteilung vor Schreiben der Firma "net-secure".
Jeder Filesharer, der schon einmal eine Abmahnung in Händen halten durfte, weiß, wie diese für gewöhnlich aussehen. Ein schlichtes mehrseitiges Schreiben, dicht beschrieben, viele Paragrafen. Was jedoch besonders wichtig ist: Es ist immer eine Unterlassungserklärung sowie eine (obgleich lediglich kopierte) Vollmacht des Rechteinhabers enthalten. Darüber hinaus wird im Schreiben der Rechtsverstoß sehr deutlich benannt. Man erhält nicht nur den Namen des Werkes, das man angeblich illegal verbreitet hat, sondern auch IP-Adresse, Timestamp, GUID, Hash und vieles mehr. Da aus den Abmahnungen wegen der Verbreitung urheberrechtlich geschützter Werke inzwischen ein ganzer Wirtschaftszweig für Juristen erwachsen ist, war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Trittbrettfahrer auf den Plan treten.
Vor einem solchen warnt die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen aktuell. Seit etwa Mitte August versendet ein bis jetzt Unbekannter Briefe quer durch die Bundesrepublik. Als Absender prangt immer "net-secure" auf den Schreiben. Diese haben jedoch alle eines gemeinsam: Sie enthalten eine Zahlungsaufforderung von 167,20 Euro. Der Vorwurf: Man habe über einen längeren Zeitraum ermitteln und beweissicher feststellen können, dass vom Rechner des Empfängers "illegal Dateien aus dem Internet heruntergeladen wurden." Um eine weitere Strafverfolgung zu vermeiden, müsse man die entstandenen Unkosten in Höhe von 167,20 Euro begleichen.
Das Schreiben trägt dabei den Briefkopf "Gesellschaft zur Wahrung von Urheberrecht" (!sic) und beinhaltet faktisch keinerlei relevante Informationen. Es wird weder der Rechteinhaber noch der exakte Rechtsverstoß genannt. Es liegt keine Unterlassungserklärung oder Vollmacht bei. Im Schreiben selbst wird aus einer Pressemitteilung der GVU vom 24. November 2008 zitiert. Die Quelle des Zitats wird jedoch nicht genannt. Nach Einschätzungen der GVU geht es hier lediglich darum, einen seriösen Eindruck zu vermitteln. Man distanziert sich in aller Form von dem Absender der Schreiben. Das Unternehmen "net-secure" ist der GVU nicht bekannt.
Allen Empfängern legt man dringendst nahe, sofort Anzeige bei der örtlichen Polizeidienststelle zu stellen. Von einer Zahlung sollte man selbstredend auch absehen.
quelle:gulli