03. Februar 2008
Trotz bewaffnetem Wachmann Workprint aufgetaucht
Wenige Tage nachdem der Schauspieler Sylvester Stallone bewaffnete Sicherheitsleute beauftragt hatte, eine Kopie des neuen Films 'John Rambo' zum US-amerikanischen Radio-Moderator Howard Stern ins Studio zu bringen, tauchte der Kinofilm in den BitTorrent-Tauschbörsen in englischsprachiger Fassung auf.
Bei der Kopie handelt es sich um einen Workprint von "John Rambo". Der Film befindet sich in einem weit fortgeschrittenen Stadium, ist aber noch nicht abschließend bearbeitet worden. Der Workprint ist qualitativ hochwertig, obwohl über die gesamte Zeit der Schriftzug "Culture Makers Entertainment" eingeblendet bleibt. Solche Einblendungen sind aber durchaus nicht unüblich.
Workprints, die von Mitarbeitern der Produktionsfirmen ins Netz gestellt werden, stellen ebenfalls keine Seltenheit dar. Vor drei Jahren bekamen die Betreiber der Server von EliteTorrents unerwarteten Besuch vom FBI, nachdem eine Kopie von "Star Wars Episode III" aufgetaucht war. Tom Ortenberg, der Direktor der Firma Lions Gate (Hostel 2) wurde auf mögliche Auswirkungen von Schwarzkopien angesprochen. Er konnte dem Phänomen aber keine bedeutsame Wirkung auf die Kinokassen des Landes beimessen. Der neue Rambo indes hat sich in den US-amerikanischen Kinocharts zur Nummer Zwei direkt hinter der Komödie "Meine Frau, die Spartaner und ich" (Meet The Spartans) entwickelt. Dies zeigt erneut, dass sich die Zuschauer bezüglich ihrer Auswahl der Filme, in die sie gehen wollen, nicht beeinflussen lassen. Die Aktion mit den bewaffneten Wachmännern scheint lediglich eine gut gemachte PR-Aktion zu sein, denn als Stallone den Radiomoderator wegen einer Rezension anrief, sprach man während des Telefonats lediglich über aktuelle, zukünftige und verflossene Partnerinnen der beiden Stars.
Die Chefetagen in Hollywood sollten endlich erkennen, dass man die Verbreitung von Kopien nicht verhindern, sondern höchstens verzögern kann.