hoffe das stand noch nirgends:)
Focus TV - FTPWelt.Com (Bernhard Syndikus)
Wenn die beiden Th?ringer Computer-Profis auf Reisen gingen, g?nnten sie sich gern Luxus. Am Samstag, dem 15. November 2003, war es wieder einmal so weit. Entspannt traf das Duo im noblen Lambert Beach Resort auf den karibischen Jungferninseln ein.
Auf die Namen Daniel und Thomas R., 20 beziehungsweise 30 Jahre alt, war f?r mehrere N?chte ein ger?umiges Doppelzimmer mit Gartenblick gebucht. Weit weg von der Tristesse in der ostdeutschen Provinz wollten sie ausspannen - und sich um die Briefkastenfirmen f?r ihren boomenden Internet-Handel mit raubkopierten Hollywood-Filmen und Videospielen k?mmern.
Die entscheidende Sitzung war f?r den 17. November anberaumt. Zusammen mit dem M?nchner Anwalt Bernhard Syndikus, 46, wollten sich die beiden um zehn Uhr morgens mit einem Unternehmensberater treffen. Dabei wurde vermutlich besprochen, unter welchem neuen Namen die Eigent?merin des virtuellen Schwarzmarktes ftp-welt.com k?nftig auftreten soll.
Mit den karibischen Kungeleien ist es seit vergangenem Donnerstag vorbei. Wo noch vor wenigen Tagen Hunderte Filme, die zum Teil wie "The Village" noch nicht mal in den Kinos zu sehen waren, f?r ein paar Euro auf den heimischen Computer heruntergeladen werden konnten, herrscht jetzt Datenleere. Die Internet-Server in Holland, Tschechien und Estland arbeiten nicht mehr.
Die Staatsanwaltschaft M?hlhausen und Privatermittler der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) haben dem gr??ten deutschen Raubkopie-Netzwerk den Stecker rausgezogen. 45 000 Kunden, die seit Sommer 2003 ?ber ihre Kreditkarten oder Telefonrechnungen f?r eine Million Euro Umsatz sorgten, m?ssen nun bangen, Post von den Fahndern zu bekommen.
Die entscheidenden Hinweise f?r die Razzien stammten von einem Hacker, der sich den Zugangscode zum Herz des virtuellen Warenhauses verschafft hatte. Den entlarvenden E-Mail-Verkehr und die komplette Kundendatei lieferte er der GVU-Truppe dann frei Haus.
Weiteres Beweismaterial stellte die Polizei vergangenen Donnerstag sicher. Spezialkr?fte hatten Punkt 13.30 Uhr in Th?ringen, Niedersachsen und Bayern die Wohnungen und B?ros der Hinterm?nner
gest?rmt. Parallel zu den Razzien rollte die Verhaftungswelle an.
Neben den Br?dern R. und einem weiteren Komplizen geh?rt auch Jurist Syndikus zu den Festgenommenen. Ausgerechnet der prominente Partner der in der Internet-Branche durchaus umstrittenen M?nchner Anwaltskanzlei Freiherr von Gravenreuth & Syndikus zappelt jetzt im Netz der Staatsanw?lte.
Seit Jahren drangsalieren die Advokaten die Anbieter mit teuren Abmahnungen f?r den angeblichen Missbrauch von Web-Adressen. Bis 1993 stand die Kanzlei gar auf der Seite der Industrie und verfolgte Software-Piraten.
Von dem B?ro f?hren zudem Spuren ins fragw?rdige Gesch?ft mit so genannten Dialern. Die teuren Einw?hlprogramme, mit denen ahnungslose Nutzer oft abkassiert werden, stammen offenbar in vielen F?llen von einer der Firmen, die Syndikus anf?hrt.
Den Staatsanw?lten muss der Jurist in den n?chsten Wochen erkl?ren, weshalb so vieles darauf hindeutet, dass er die Machenschaften der Kopierpaten unterst?tzte und sogar deren Gelder ?ber ein Anderkonto laufen lie?. Davon soll er laut den Ermittlern 385 000 Euro in bar an den Gesch?ftsf?hrer der karibischen Briefkastenfirma ?bergeben haben.
In den Augen der Staatsanw?lte nahm Syndikus "in voller Kenntnis des illegalen Vertriebs der Daten die dabei anfallenden Aufgabenbereiche Rechtliches, Buchhaltung und Finanzen vor".
Die "strafrechtlichen Vorw?rfe treffen nicht zu" , kontert sein Verteidiger Thomas Pfister. Der Vorwurf der "Geldw?sche in Millionenh?he konnte bereits entkr?ftet werden", behauptet Kanzleipartner Gravenreuth. Kollege Syndikus habe nur einen Zettel hinterlassen, "wonach eine Mandantschaft Handlungen vorgenommen hat, von denen er keine Kenntnis hatte". Das Ganze sei wohl ein Rachefeldzug.
Doch nicht nur Syndikus und seine Mandanten zittern. Die ?ber 45 000 Kunden von ftp-welt.com haben sich ebenfalls strafbar gemacht und beim Kauf illegaler Ware ihre E-Mail-Adressen hinterlassen. "Sofern sie das Urheberrecht vors?tzlich verletzt und ihren Wohnsitz in der Bundesrepublik haben, werden wir gegen alle ein Verfahren einleiten", trommelt Oberstaatsanwalt Hans-Joachim Petri zur Freude der gesch?digten Unterhaltungsindustrie.
Die Angebote seien f?r jedermann als Hehlerware erkennbar gewesen. "Die Produkte wurden weit unter dem Ladenpreis und Tage vor dem offiziellen Kinostart angeboten"...
Wie viele der rund 45.000 Nutzer von ftpwelt.com schlie?lich mit Strafen zu rechnen h?tten, wollte K?hler nicht absch?tzen. Es sei aber klar, dass nicht alle er?ffneten Verfahren zu Strafen f?hren w?rden Besonders gut scheinen die Betreiber der Seite die Benutzerdaten nicht abgesichert zu haben, sogar Dritten war ein Zugriff m?glich.
www.gulli.com schreibt:" So war es uns vor wenigen Stunden nach Hinweisen von au?en m?glich ein Datenbank-Backup mit den Daten aller vom 19.3.2004 bis 11.9.2004 erstellten FTPWelt-Accounts herunterzuladen in dem insgesamt 31232 Datens?tze mit Emailadresse, Benutzername und Passwort f?r den FTPWorld-Zugriff enthalten waren. Da offenbar bei jeder Abo-Verl?ngerung ein neuer Account angelegt wurde, konnten wir am Ende 13345 eindeutige Emailadressen / Benutzer identifizieren. In einer weiteren Datei befindet sich schlie?lich die gesamte Datenbank des auf ftp-welt.com verwendeten Mitglieder-Verwaltungssystems mit allen Mitgliedern seit dem Start der Seite....
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so viel spa? oder ?rger damit8-|