Bei Warner Bros. in Hamburg koordiniert von dieser Woche an ein Sonderbeauftragter die Strategie des Filmkonzerns im Kampf gegen Raubkopierer. Nach angeblich guten ersten Erfahrungen mit einem solchen "Piratenj?ger" bei der Mutterfirma in den USA zieht die Entertainment-Firma damit schon nach kurzer Zeit im deutschsprachigen Raum nach. Mit dieser Premiere im Filmbusiness hierzulande will der Konzern auf Umsatzeinbu?en im gesamten deutschen Filmmarkt von gesch?tzten 800 Millionen Euro allein in 2002 reagieren.
"Auf allen Ebenen wird gek?mpft", gab der neu berufene Manager Anti-Piracy Operations Christian Sommer als Motto seiner T?tigkeit gegen?ber heise online aus. Er verwies darauf, dass es von "Good Bye, Lenin!" rund 770.000 Raubkopien vor dem DVD-Start gegeben habe. Was dem Erfolg des von Warner Bros. verliehenen Streifens allerdings zun?chst keinen Abbruch getan hat.
Der 26-j?hrige Medienjurist Sommer soll sich nun um die Abstimmung mit Verb?nden bei PR- und Aufkl?rungskampagnen wie dem Feldzug "Raubkopierer sind Verbrecher" k?mmern. Hand in Hand arbeiten wird er damit mit der vor kurzem auch in London eingerichteten gesamteurop?ischen Anti-Pirateriezentrale. Zudem fallen Lobbying und die ?berwachung der Rechtsdurchsetzung in sein Aufgabengebiet. Dabei setze sein Haus "nicht nur auf straf- und zivilrechtliche Verfolgung, sondern auch auf technische Kopierschutzma?nahmen und neue Businessmodelle", betonte Sommer. Er selbst werde "nicht auf der Lauer liegen" in Tauschb?rsen oder auf Flohm?rkten, stellte der bereits drei Jahre beim Stammkonzern Time Warner in Hamburg besch?ftigte Jurist klar. Dieses Gesch?ft w?rden externe Agenturen und Dienstleister ?bernehmen. Sein Anspruch sei vielmehr, die Speerspitze beim Entwickeln weiterer Aktivit?ten der Branche gegen alle Arten von Raubkopierern zu bilden. (Stefan Krempl) / (jk/c't)