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Das Ende der Wabbelscheibe: Bye, bye, Floppy !

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Das Ende der Wabbelscheibe: Bye, bye, Floppy !

UNREAD_POSTAuthor: xanadu » 26.04.2010, 18:56

26.04.2010

Für viele von uns, zumindest die Älteren, war sie ein unabdingbarer Bestandteil der digitalen Sozialisation: die Floppy Disk.
Da war zuerst die wabbelige 5,25-Zoll-Scheibe, deren Eingeweide durch diverse Löcher schutzlos den Elementen ausgeliefert waren und die nur durch eine Papierhülle geschützt wurde.
Zunächst aus Kostengründen einzeln aus der Schachtel erworben, wurden sie zum unverzichtbaren Träger der ersten selbstgeschriebenen Programme - oder der ersten selbstgeklauten Spiele.
Und natürlich trug man auf ihnen auch die ersten Viren auf den heimischen Rechner.

Ohne Floppy war man out
Auf den Schulhöfen gehörte die 5,25-Zoll-Floppy-Disk zu den konspirativen Tauschwährungen wie heute Pokemonkarten oder Bakugankugeln (Wer nicht weiß, was das ist, dafür aber noch mit Floppys gearbeitet hat:
Herzlichen Glückwunsch, Sie sind jetzt offiziell alt.).
Nur Loser liefen noch mit den umfunktionierten Audiokassetten für die Datasette herum.
Mit Papis Locher konnte man die Kapazität der Scheiben sogar noch verdoppeln.
Doch dann kam 1981 endlich sie auf den Markt: die 3,5-Zoll-Floppy von Sony.
Kompakter, stabiler, mit einem raffinierten automatischen Schiebeverschluss versehen - und dann auch noch mit höherer Kapazität als die alten Wabbelscheiben.

Einfach nicht mitgewachsen
Doch auch deren Kapazität wurde schon bald durch immer ausladendere Programme gesprengt.
Schon die Installation eines Betriebssystems oder eines Office-Pakets erforderte eine zweistellige Anzahl der Disks, die den Anwender zum Diskjockey mutieren ließ - oder zum Berserker, wenn die Installation abbrach, weil die letzte Floppy dann doch defekt war.
Das endgültige Aus brachte dann die beschreibbare CD:
Eine einzige konnte die Daten hunderter Disketten speichern, zudem wurde sie schnell billiger und zuverlässiger als die wabbligen Magnetscheiben.

Natürlich wieder Apple!
Apple erkannte den Trend und lieferte als erster seine Rechner ohne Floppy-Laufwerk aus, die PC-Hersteller zogen schnell nach.
Und doch führte die Floppy noch ein Nischendasein jenseits der Grabbelkisten in den Elektronikmärkten.
Mit einer Bootfloppy konnte man alte, tot geglaubte Rechner oft noch einmal zum Leben erwecken, manche zuverlässige und liebgewonnene Altanwendung war auf sie angewiesen.

Sony hat sie gegeben, Sony hat sie genommen
Nun ist es wohl auch damit bald vorbei.
USB-Stick und das Internet versetzten ihr endgültig den Todesstoß:
Sony, Erfinder der 3,5-Zoll-Floppy und Weltmarktführer bei der Herstellung, kündigte das Einstellung der Produktion für 2011 ein.
Zwar werden noch einige Fremdhersteller den osteuropäischen Markt bedienen, das Ende ist damit aber eindeutig absehbar.
Ein Comeback wie bei den Vinylplatten ist eher unwahrscheinlich.
Fans und Anwender sollten sich deshalb rechtzeitig eindecken, bevor die kleinen Plastikscheiben zu begehrten Sammlerobjekten werden.
Aber wahrscheinlich haben sie ohnehin noch ein paar Kisten davon in ihrem Keller herumstehen.


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