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Staatsanwalt: Polizei-V-Mann vermittelte Kinder zum Sex

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Staatsanwalt: Polizei-V-Mann vermittelte Kinder zum Sex

UNREAD_POSTAuthor: Ozeania » 12.07.2008, 13:09

Justiz Skandal droht in Hannover

Bekam er sogar Geld dafür aus der Staatskasse? Wurden Akten der Ermittlungsbehörden zu dem Fall unterdrückt?

Von Ludger Fertmann

Hannover -

In Niedersachsen könnte ein Fall, der vor dem Landgericht Hannover verhandelt wird, in einen handfesten Justizskandal münden. Angeklagt ist der Rechtsanwalt Anselm S. (45), weil er mit Drogen gehandelt sowie zwei Jungen im Alter von 13 und 15 Jahren mehrfach sexuell missbraucht und ihnen Geld dafür gezahlt haben soll. Das Brisante: Die beiden Minderjährigen soll ihm ausgerechnet ein Verbindungsmann (V-Mann) des Landeskriminalamtes zugeführt haben.

Das jedenfalls geht aus der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Hannover gegen den Anwalt hervor. Überdies bekam der V-Mann, der wichtigste Zeuge der Anklage gegen Anselm S., von der Polizei für seine Informantentätigkeit 9900 Euro Honorar. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärte auf Abendblatt-Anfrage, das Geld sei nur dafür geflossen, dass der V-Mann ein Versteck mit 15 Kilogramm Heroin preisgab, die Anwalt S. verkaufen wollte.

Hingegen erheben die Verteidiger von S. schwere Vorwürfe gegen die Ermittlungsbehörden: Statt gegen ihren V-Mann ein Verfahren wegen Menschenhandels einzuleiten, werde gegen ihn nur wegen Beihilfe zum Missbrauch (der beiden Jungen) ermittelt. "Ihm wird praktisch Straferlass erteilt", beklagen die Verteidiger Andreas Hüttl und Jürgen Ahrens. Auch bezichtigen sie die Staatsanwaltschaft der Vertuschung und der Urkundenunterdrückung: Sie habe bis heute nicht die kompletten Akten zum Fall herausgerückt. Und es bestehe der Verdacht, dass auf Anweisung der Staatsanwaltschaft ein zentraler Vermerk über die ersten Vernehmungen des V-Manns nachträglich vernichtet und durch einen neuen Vermerk ersetzt worden sei.

Die Anklagevertreterin Carola Oelfke versicherte dagegen am Freitag, die Akten seien vollständig. Die Vorsitzende Richterin der Strafkammer, Monika Thiel, betonte, das Gericht werde unvollständige Informationen "nicht hinnehmen".

Das Justizministerium lehnte auf Anfrage eine Stellungnahme mit Hinweis auf das laufende Verfahren und die Unabhängigkeit der Gerichte ab.

erschienen am 12. Juli 2008

http://www.abendblatt.de/daten/2008/07/12/905760.html

Ozeania
 
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